Frivolité. Geschichte.

Die Wiedergeburt von Frivolité in Russland:
In der Literatur wird über die Geschichte der Entstehung von Frivolité zu wenig berichtet. Es ist bekannt, dass diese Technik schon seit Jahrhunderten existiert. Wegen der vielen Vermutungen ist man sich über das Entstehungsland noch nicht einig geworden. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Occhispitzen aus einem der arabischen Länder kommen. Im 17. Jahrhundert in England haben die Nonnen viel zu der Entwicklung dieser Handarbeit beigetragen und die meisten Schemas, welche wir "Schemas des klassischen Frivolité" nennen, haben dort Ihren Ursprung.
Anschließend wurden die Schiffchenspitzen in Europa sehr weit verbreitet. Nach Russland ist diese Technik aus Frankreich gekommen, und von daher kommt auch der französische Name, der bis heute ständig verwendet wird.
Im 19. Jahrhundert gehörte in die Ausbildung eines wohlhabenden Mädchens die Handarbeit (Nähen, Sticken etc.) zu den Pflichtfächern. Manche Quellen weisen nach, dass auch Frivolité überall unterrichtet wurde. Andere wiederum sagen aus, dass Frivolité (in Frauengymnasien) nur in St. Petersburg, Moskau und Tiflice (Tbilici) unterrichtet wurde. Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert wurde eine ganze Reihe von Handarbeitsbüchern herausgebracht: "Kurs fur die weiblichen Handarbeiten", "Lexikon der weiblichen Handarbeiten" etc., worin man kurze Abschnitte zu Frivolité finden konnte. Dort wurden die Grundlagen der Schiffchenarbeit vermittelt und einige einfache Arbeiten vorgestellt. Diese Bücher wurden von verschiedenen ausländischen Ausgaben übersetzt.
Jedoch nach den Ereignissen im Jahr 1917 (Oktober-Revolution) wurde diese Art der Handarbeit dem Bürgertum zugeschrieben und ist daraufhin grundlegend in Vergessenheit geraten. Zur gleichen Zeit wurde beschlossen, dass die Klöppelspitzen, die gemeinsam mit Frivolité in Russland verbreitet wurden, seit Jahren in der Geschichte Russlands existierten und wurden daraufhin als typische, nationale Spitzen behandelt.
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es kaum noch Menschen die Frivolité beherrschten. Zur selben Zeit stieg aber das Interesse in Europa und das klassische Frivolité wurde zu einem neuen Trend. Es erschienen Artikel in Zeitschriften und Bücher zu diesem Thema. Mitte der 80er Jahre gab es in Leningrad einen Kurs zum Erlernen von Schiffchenspitzen und es erschienen die ersten Bücher auf russisch.

Nun aber zur Entstehung von ANKARS:
Zur Zeit der Perestrojka waren die Frauen gezwungen neue Stellen zu finden und einen neuen Beruf zu erlernen, so besuchten viele verschiedene Kurse u. a. klassisches Frivolié. Einen solchen Kurs beendete auch die A. A. Rosanowa. Eine Verwandte von Rina Stepnaja besuchte den gleichen Kurs wie A. A. Rosanowa und Rina erledigte alle ihre "Hausaufgaben", so hatte sie die Möglichkeit den ganzen Stoff sich selbst anzueignen.

Bald, im Jahr 1992, haben A. A. Rosanowa und Rina Stepnaja sich zusammengeschlossen und einen Kurs selbst eröffnet, der im Gebiet Nowo-Peredelkino, damals am Rand von Moskau, angeboten wurde. Die ersten Schülerinnen kamen alle aus der gleichen Gegend.
Nach dem Abschluss des Kurses nahmen alle Teilnehmerinnen weiterhin an sämtlichen Ausstellungen teil, so gründete sich so eine Art "Verein der Meisterinnen", die auch jetzt erfolgreich zusammen arbeiten. 1996 bekamen sie den Namen "Künstler Werkstatt Krujewniza", später in Dezember 1998 "Kunstler Werkstatt ANKARS" und im April 2001 wurde ihre Gemeinschaft offiziell anerkannt.
Im Laufe der Arbeit hat man gemerkt, dass man sich auf das klassische Frivolité nicht beschränken kann, so entstanden neue Ideen, wie man die Technik beibehalten und doch andere Elemente(z. B. vielschichtige Blumen) und untypische Fäden (dünnes gleitendes Garn) einbringen kann.
A. A. Rosanowa entwickelte die vielschichtigen Blumen, diese Idee wurde übernommen und man dachte sich andere Elemente der gleichen Art aus, welche in vielen Autorarbeiten verwendet wurden. Das Prinzip erschien Rina aber nicht vernünftig, weil die einzelnen Bestandteile zusammengenäht und die Endstücke von den Fäden von jeder Schicht verborgen werden mussten und es entstanden dann weitere Probleme (z.B. beim Waschen). Deswegen erfand Rina andere Wege ihre voluminösen Werke an einem Stück (ohne die Faden zu trennen) zu machen, welche in ihrem Buch ("ANKARS-Frivolite 2000") beschrieben sind. Es wurden viele verschiedene Arten zur Dekoration entwickelt.
Schon bald unterschieden sich ihre Arbeiten von traditionellem Frivolité und sie wurden ständig nach dem Namen ihrer Technik gefragt. So ist der Zeitpunkt erreicht worden, sie mussten ihrer "Erfindung" einen Namen geben – "ANKARS". Der Name kommt aus den einzelnen Buchstaben der Namen – A. Rosanowa, E. Stepnaja und A. Safonowa – zustande. Die Bezeichnung "ANKARS" tauchte 1996 zum ersten Mal als Wort auf, die Technik erschien aber bereits 1994

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